Intravitreales Silikonöl, Die Verwendung von silikonfreien vs. silikonisierten Spritzen
Einleitung
Intravitreale Injektionen bergen verschiedenste Risiken, wie einen erhöhten intraokularen Druck (IOD), nicht-infektiöse Endophthalmitis und “Floaters”. Eine der bedeutendsten Ursachen dafür ist intravitreales Silikonöl (SiO), das häufig durch das Beschichten, silikonisierter Spritzen, entsteht. Die hier aufgezeigte Studie untersucht den Unterschied der SiO-Belastung zwischen silikonfreien und silikonisierten Spritzen, bei Injektionen mit Bevacizumab.
Studienaufbau und Teilnehmer
Die doppelblinde, randomisierte Studie umfasste 47 Probanden (55 Augen) mit diabetischer Retinopathie. Sie erhielten sechs monatliche Injektionen. Eingeschlossen wurden Erwachsene (>18 Jahre) mit transparenter Hornhaut und bestkorrigierter Sehschärfe. Probanden mit früheren intravitrealen Eingriffen oder schwerwiegenden Augenerkrankungen waren ausgeschlossen.
Es wurden zwei Gruppen miteinander verglichen: Zero Residual-SF (silikonfreie Spritzen) und
BD-UF (silikonisierte Spritzen), beide Spritzen wurden mit silikonisierten Kanülen verwendet.
Ergebnisse
Präsenz von Silikonöl
78% der behandelten Augen zeigten SiO. In der BD-UF-Gruppe waren es 96%, in der ZR-SF-Gruppe 62%
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Maximale SiO-Menge
Die Einteilung der Silikon Tröpfchen erfolgte nach Größe und Anzahl von 0.0-4.0, siehe Abbildung 1.86 % der ZR-SF-Gruppe hatten einen SiO-Wert von +1 oder niedriger, im Verglich mit 31% der BD-UF-Gruppe. Bei der BD-UF Gruppe war hingegen der größere Anteil, mit 69%, zwischen +2 und +4, siehe Abbildung 2.
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Kumulative Belastung
Durch wiederholte Injektionen erhöhten sich die SiO-Mengen, in den behandelten Augen der Patienten. Insbesondere in der BD-UF-Gruppe, siehe Abbildung 3.
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Diskussion
Die in dieser vergleichenden Studie eingesetzten silikonisierten Spritzen führten zu deutlich höheren SiO-Werten als in silikonfreien Spritzen, was der Silikonisierung der Spritzen zugeschrieben wird. Das auch Silikonöl in silikonfreien Spritzen nachgewiesen wurde, könnte auf die Nutzung silikonisierten Kanülen zurückzuführen sein. Somit ist ersichtlich, dass eine vollständige Freiheit von Silikonöl nur dann gewährleistet werden kann, wenn sowohl die Spritze, die Kanüle und auch alle weiter eingesetzten Materialien vollständig Silikonöl frei sind.
Fazit
Silikonfreie Spritzen reduzieren effektiv die Ablagerung von Silikonöl (SiO), in den behandelten Augen, Ihrer Patientinnen und Patienten. Somit ist eine Umstellung auf silikonölfreie Spritzen dringend empfohlen, um die Patientensicherheit zu erhöhen und silikonölbedingte Komplikationen zu vermeiden. Weitere Studien zeigten, dass der Verzicht auf Silikonöl, als Gleitmittel, das Risiko der Partikelbildung, der Wirkstoffadsorption und von unerwünschten Immunreaktionen minimieren. Zudem ermöglichen diese Spritzen eine präzisere Dosierung.
Die Einführung silikonölfreier Technologien markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung moderner, patientenzentrierter Medizinprodukte, die höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechen. Investitionen in solche Spritzensysteme bieten Vorteile nicht nur für die Patientinnen und Patienten, sondern auch für medizinische Fachkräfte, die auf innovative und zuverlässige Lösungen setzen.
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